Rutherfords Atommodell
Entdecke, wie Atome aufgebaut sind und lerne die revolutionäre Arbeit von Ernest Rutherford kennen. Begleite ihn bei seinem berühmten Streuversuch und der daraus resultierenden Entstehung des Rutherford-Atommodells. Erfahre mehr über Protonen, Neutronen und Elektronen und finde heraus, wie Rutherford das damals vorherrschende Rosinenkuchenmodell widerlegt hat. Interessiert? Tauch ein in die faszinierende Welt der Atome!
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Grundlagen zum Thema Rutherfords Atommodell
Rutherfords Atommodell
Die moderne Physik und Chemie begann mit der Erkenntnis, dass es überhaupt Atome gibt. Auch wenn der Begriff Atom heute in unserer Alltagssprache fast allgegenwärtig ist, wissen die wenigsten, was ein Atom ist oder wie ein Atom aufgebaut ist.
Der berühmte Wissenschaftler Ernest Rutherford hat mit seiner Forschung wesentlich zur Beantwortung dieser Fragen beigetragen. In der folgenden Tabelle sind die Lebensdaten und die bedeutendsten Entdeckungen Rutherfords zusammengefasst:
Jahr | Ereignis |
---|---|
30.08.1871 | Geburt in Brightwater (Neuseeland) |
1897 | Entdeckung der radioaktiven α-, β- und γ-Strahlung |
1903 | Aufstellung einer Theorie zum radioaktiven Zerfall |
1908 | Nobelpreis für Chemie |
1911 | Rutherfords Streuversuch Rutherford-Bohr-Atommodell |
1919 | erste künstliche Kernreaktion durch Beschuss von Stickstoffkernen mit $\alpha$-Teilchen |
19.10.1937 | Tod in Cambridge |
Welches Modell hat Rutherford entwickelt? Was sagt das Atommodell von Rutherford aus? Und wie stellt sich Rutherford ein Atom vor? Die Antworten auf diese Fragen erfährst du in diesem Text.
Streuversuch und Atommodell von Rutherford
Rutherford wollte mit dem sogenannten Streuversuch herausfinden, wie Atome aufgebaut sind. Aus den Ergebnissen entwickelte er das Kern-Hülle-Modell.
Rutherford Streuversuch – Aufbau und Beobachtung
Rutherford spannte eine hauchdünne Goldfolie auf und beschoss sie mit sogenannten
Die meisten
Detektiert wurden die Teilchen auf einem um die Goldfolie verlaufenden Leuchtschirm. Goldfolie hat Rutherford verwendet, weil dieses Edelmetall sehr dünn ausgewalzt werden kann und Goldatome eine große Masse haben. Also optimale Eigenschaften für die Fragestellung, die Rutherford zur Durchführung des Streuversuchs veranlasst hat.
Der detaillierte Aufbau des Streuversuchs und das Atommodell von Rutherford sind in folgender Abbildung dargestellt:
Interpretation des Streuversuchs von Rutherford
Was hat Rutherford mit seinem Versuch bewiesen? Aus den Schlussfolgerungen der Ergebnisse des Streuversuchs entwickelte Rutherford sein Atommodell.
Demnach ist ein Atom kugelförmig aufgebaut. In der Mitte des Atoms befindet sich der Atomkern. Der Atomkern ist sehr klein, enthält jedoch fast die gesamte Masse des Atoms. Er ist positiv geladen.
Heute wissen wir, dass sich der Kern aus positiv geladenen Protonen und neutralen Neutronen zusammensetzt.
Wenn die
Umgeben wird der Atomkern von der Atomhülle. In dieser befinden sich, in großem Abstand zum Kern, die nahezu masselosen, negativ geladenen Elektronen. Die Hülle besteht also zum großen Teil aus leerem Raum und kann im Streuversuch von den
Das sind die Kernaussagen des von Rutherford entwickelten Atommodells, welches auch unter dem Namen Kern-Hülle-Modell bekannt ist.
Damit konnte er das sogenannte Rosinenkuchenmodell, auch bekannt als Thomsons Atommodell, widerlegen. Dieses bis dahin gültige Atommodell besagt, dass Atome aus einer positiv geladenen Masse bestehen, in der negativ geladene Elektronen wie Rosinen im Kuchen eingebettet sind.
Grenzen des Atommodells von Rutherford
Generell hat Rutherfords Atommodell auch heute noch Gültigkeit. Allerdings weist das Atommodell von Rutherford auch Probleme, Nachteile und Lücken auf.
Rutherford ging davon aus, dass die Elektronen um den Kern kreisen wie Planeten um die Sonne. Jede Bewegung erfordert Energie und so müssten die Elektronen ständig Energie abstrahlen. Dabei würden sie langsamer werden und irgendwann die Kreisbahn verlassen – sie würden in den Atomkern fallen. Diese Anschauung stellt eine Schwäche von Rutherfords Atommodells dar, denn das passiert schließlich nicht.
Eine Erklärung dafür lieferte der Physiker Niels Bohr, der das Atommodell nach Rutherford weiterentwickelte. Bohr entwickelte die Theorie, dass sich die Elektronen nur auf bestimmten Bahnen aufhalten können, die einer gewissen Energie entsprechen. Die Energiemengen in Portionen bestimmter Größe werden Quanten genannt. Das war die Geburtsstunde der Quantenphysik. Zwischen diesen beschriebenen Bahnen sind verbotene Bereiche. Außerdem stellte Bohr fest, dass die Elektronen keine Energie abstrahlen.
Zusammenfassung von Rutherfords Atommodell
Im Folgenden sind die zentralen Erkenntnisse von Rutherford bezüglich des Aufbaus von Atomen zusammengefasst:
Durch den Streuversuch konnte folgende Frage beantwortet und das Atommodell nach Rutherford entwickelt werden: Welche Bestandteile hat jedes Atom?
- Im Mittelpunkt des Atoms befindet sich der Atomkern. Fast die gesamte Masse ist im Atomkern vereint.
- Außerhalb des Atomkerns befinden sich die Elektronen, welche den Atomkern umkreisen. Die Elektronen machen den Hauptanteil des Volumens eines Atoms aus.
Rutherfords Atommodell Übung
-
Beschrifte Rutherfords Streuversuch.
TippsRutherford verwendete in seinem Streuversuch eine hauchdünne Folie aus diesem Element.
Der radioaktive Strahler sendet positiv geladene $\boldsymbol{\alpha}$-Teilchen aus.
LösungRutherford widerlegte 1911 die Vorstellung von Thomson, dass Elektronen in eine positive Atommasse eingebettet sind.
In seinem Streuversuch beschoss er eine dünne Goldfolie mit $\alpha$-Teilchen (zweifach-positiv geladene Heliumkerne) aus einem $\boldsymbol{\alpha}$-Strahler. Die $\alpha$-Teilchen stammten aus einem Zerfallsprodukt, wie es beim Zerfall von Radium entsteht.
Nach dem Rosinenkuchenmodell von Thomson, das eine gleichmäßige Verteilung von Masse und positiver Ladung im Atom annimmt, erwartete Rutherford, dass die schnellen α-Teilchen fast ungehindert die Goldfolie durchdringen würden.
Auf den ersten Blick wurde seine Vermutung bestätigt: mit Hilfe des Leuchtschirms konnte er feststellen, dass ein Großteil der Teilchen kaum abgelenkt wurde. Ein kleinerer Teil hingegen wurde geringfügig abgelenkt. Die abgelenkten $\alpha$-Teilchen verursachten auf dem Leuchtschirm kleine Lichtblitze.
Außerdem konnte er feststellen, dass einige wenige Teilchen deutlich stärker gestreut und einzelne sogar direkt zurückgeworfen wurden.
Diese Beobachtungen widerlegten das Rosinenkuchenmodell und führten Rutherford zur Entwicklung eines neuen Atommodells, bei dem die positive Ladung und nahezu die gesamte Masse des Atoms in einem winzigen, dichten Atomkern konzentriert sind, um den sich die Elektronen bewegen.
-
Beschreibe Rutherfords Streuversuch näher.
TippsHier siehst du ein Atom mit seinem Atomkern in der Mitte und seiner Atomhülle mit den Elektronen.
$\alpha$-Teilchen sind positiv geladen.
LösungIn seinem Streuversuch stellte Rutherford anders als erwartet fest, dass einige $\alpha$-Teilchen geringfügig abgelenkt und wenige stark abgelenkt oder sogar zurückgestreut werden, wenn sie auf die Goldfolie treffen. Daraus folgerte er, dass die Atome in der Mitte einen sehr kleinen und positiv geladenen Atomkern besitzen, der fast die gesamte Masse enthält. Der Atomkern enthält also fast die gesamte Masse des Atoms.
Die meisten $\alpha$-Teilchen passieren die Atomhülle nahezu ungehindert, da diese überwiegend leer ist. Daraus schloss Rutherford, dass die negativ geladenen Elektronen in einem großen Abstand zum Atomkern angeordnet sind. Die Elektronen tragen kaum zur Gesamtmasse des Atoms bei.
-
Charakterisiere das Rutherfordsche Atommodell.
TippsDie Atomhülle enthält die Elektronen.
Jedem Element werden drei Aussagen zugeordnet.
LösungDurch seinen Streuversuch entwickelte Rutherford ein neues Atommodell: das Kern-Hülle-Modell mit folgenden Kernaussagen für jedes Atom:
Der Atomkern ist ...
- ... massereich,
- ... positiv geladen und
- ... klein.
Die Atomhülle hingegen ist ...- ... massearm,
- ... durch die Elektronen negativ geladen und
- ... ein großer nahezu leerer Raum.
-
Erkläre die Grenzen des Rutherfordschen Atommodells.
TippsDrei Antworten sind richtig.
LösungAuch wenn Rutherford davon ausging, dass die Elektronen um den Atomkern wie Planeten um die Sonne kreisen, so konnte er am Ende mit seinem Modell nicht vollständig klären, warum das so war.
Denn die Elektronen bewegen sich zwar um den Atomkern, aber sie ...
- ... stürzen trotz der Anziehung durch den positiv geladenen Kern nicht in diesen.
- ... werden nicht langsamer.
- ... verlieren keine Energie (nach den Gesetzen der klassischen Physik sollten sie Energie verlieren, was sie jedoch nicht tun).
-
Benenne die Atommodelle.
TippsDalton stellte sich Atome als kleine, unteilbare Kugeln vor.
Rutherford zeigte, dass sich die gesamte positive Masse im sehr kleinen Atomkern befindet.
LösungDer englische Naturforscher J. Dalton revolutionierte mit seinem Atommodell bzw. seiner Atomhypothese die bisherigen Erkenntnisse zum Aufbau der Materie. Er postulierte, dass Atome klein, kugelförmig und unteilbar sind, die sich je nach Element in ihrer Masse und ihren Eigenschaften unterscheiden.
Der britische Physiker J. J. Thomson entwickelte das sogenannte Rosinenkuchenmodell. Er konnte zeigen, dass Atome negativ geladene Elektronen enthalten. Dabei verstand er Atome als positive Masse, in die Elektronen wie Rosinen in einen Kuchen eingebettet sind.
Der in Neuseeland geborene Physiker E. Rutherford entwickelte das Kern-Hülle-Modell. Atome bestehen seiner Vorstellung nach aus sehr kleinen, positiv geladenen Kernen. Der Atomkern wird von einer Atomhülle umgeben, in der sich die negativ geladenen Elektronen bewegen. Der Kern enthält fast die gesamte Masse des Atoms, während die Atomhülle größtenteils leer ist.
Der dänische Physiker N. Bohr verfeinerte das Atommodell von Rutherford und entwickelte das Bohrsche Atommodell bzw. Schalenmodell. In seinem Modell bewegen sich die Elektronen auf festen Bahnen (Schalen) um den positiv geladenen Atomkern. Dabei können die Elektronen nur bestimmte Energieniveaus einnehmen und wechseln zwischen diesen, indem sie Energie aufnehmen oder abgeben. Dieses Modell erklärte erstmals die stabile Struktur der Atome und die Entstehung von Linienspektren, was einen wichtigen Fortschritt im Verständnis der Atomphysik darstellte.
-
Unterscheide die verschiedenen Atommodelle.
TippsHier siehst du das von dem Physiker Niels Bohr entwickelte Schalenmodell.
Hier siehst du das Orbitalmodell, dass eine Weiterentwicklung des Schalenmodells darstellt.
LösungSeit der Entwicklung von Daltons Atomtheorie wurden die Vorstellungen über den Aufbau der Atome durch verschiedene Modelle stetig weiterentwickelt.
Thomson entwickelte das Rosinenkuchenmodell, in dem die Elektronen wie Rosinen in eine positive Masse eingebettet sind.
Dieses Modell wurde jedoch durch Rutherfords Streuversuch widerlegt. Er zeigte, dass Atome aus einem winzigen, positiv geladenen Kern bestehen, der fast die gesamte Masse des Atoms enthält. Die Atomhülle hingegen besteht aus nahezu leerem Raum, in dem sich die nahezu masselosen Elektronen bewegen (Kern-Hülle-Modell).
Auch dieses Modell hatte jedoch seine Grenzen. Das Schalenmodell von Bohr bot hier eine Erweiterung, indem es zeigte, dass sich Elektronen nur auf bestimmten, festgelegten Bahnen (Schalen) um den Kern bewegen, die jeweils einem bestimmten Energieniveau entsprechen. Elektronen können zwischen diesen Bahnen wechseln, wobei sie Energie aufnehmen oder abgeben.
Mit dem später entwickelten Orbitalmodell wurden Elektronen schließlich nicht mehr nur als Teilchen, sondern auch als Wellen betrachtet. Ihr Aufenthaltsort lässt sich nur als Wahrscheinlichkeitsverteilung beschreiben, wobei sie bestimmte Schwingungszustände einnehmen können.

Das Atom – Aufbau aus Elementarteilchen

Atome und Moleküle – Bausteine der Stoffe

Daltons Atommodell

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Rutherfords Atommodell

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